Christoph Keller Multifunktionsmensch

Dampfen statt Rauchen

Kapitel 4
Grundsätzliche Infos falls Sie es probieren wollen

Falls es mir gelungen ist, Sie zum Rauchstop und zum Dampfen zu inspirieren, 
finden Sie hier einige grundsätzliche Infos zu diesem Thema.

Falls Sie sich entschliessen, das Rauchen durch das Dampfen zu ersetzen, geht es für Sie in dieser Phase nur um eines: nicht durch Technik, Details oder sonstige Dinge abgelenkt zu sein, die Sie entmutigen oder von Ihrem Vorhaben, nicht mehr zu rauchen, abbringen könnten. Sie benötigen eine Dampfe, die Sie das gewohnte Zigarettenfeeling möglichst authentisch nachempfinden lässt, um Ihnen die sicherlich auftretenden Entzugserscheinungen etwas weniger unangenehm zu gestalten.

Der Umstieg
Sie benötigen eine E-Zigarette, die vom Dampfempfinden her möglichst authentisch dem Gefühl des Zigarettenrauchens nachempfunden ist, um Umstiegsirritationen möglichst gering zu halten. Diese E-Zigarette funktioniert idealerweise absolut zuverlässig, ist einfach zu bedienen und verlangt Ihnen keine speziellen Kenntnisse oder Anstrengungen ab.

Essentiell ist, dass das Dampfen grundsätzlich genauso funktioniert, wie das Rauchen einer Zigarette: Sie ziehen den Dampf in den Mundraum ein und inhalieren ihn von dort in die Lunge. Diesen Dampfstil nennen wir „Mund-zu-Lunge-Dampfen“ (engl. Mouth to Lung, MTL) und das war der Ansatz der ersten E-Zigaretten überhaupt. Im Laufe der Zeit hat sich eine andere Technik ebenfalls entwickelt, das direkte Inhalieren in die Lunge ohne den Zwischenstopp in der Mundhöhle. Das nennt sich „Direkt-zur-Lunge“ (engl. Direct to Lung, DTL und produziert meist enorme Dampfwolken, was dann wiederum ein Spass für sich ist.

Ich rate Ihnen zu Beginn als Dampfeinsteiger vom DTL-Dampfen ausdrücklich ab, ganz egal, ob Ihnen ein Händler derartige Geräte über den Klee lobt. Ihre ehemalige Rauchgewohnheit und die Sinnlichkeit des Zigarettenrauches hat mit dem Erlebnis des DTL-Dampfens nicht das Geringste zu tun. Die Erfahrung hat auch gezeigt, dass die Vermischung von MTL- und DTL-Dampfen nur sehr selten zum erfolgreichen, nachhaltigen Wechsel führt. Diesen Wechsel definiere ich persönlich so, dass Sie wirklich gar nicht mehr rauchen, auch nicht ab und zu mal eine Zigarette. Es wird gerade von Branchenseite oft gesagt, dass man sich nicht unter Druck setzen sollte, wenn man unbedingt rauchen will. Man solle dann eben rauchen. Ich persönlich glaube nicht, dass das funktioniert, zumindest dann nicht, wenn Sie ähnlich suchtveranlagt sind, wie zum Beispiel ich. Wenn Sie es ohne Probleme aushalten, einmal die Woche eine Zigarette zu rauchen oder alle zwei bis drei Wochen, dann hören Sie einfach mit dem Rauchen auf, dann benötigen Sie auch das Dampfen nicht!

Sollten Sie aber Ihre Abhängigkeit spüren, fällen SIe die Entscheidung, nicht mehr zu rauchen und bleiben Sie dabei – ganz egal, wie anstrengend es ist – es wird mit der Zeit einfacher – erst recht, wenn Sie die E-Zigarette nutzen.

Genügt eine E-Zigarette oder benötige ich mehrere?
Es ist aus rein taktischen Gründen wichtig, grundsätzlich mindestens zwei E-Zigaretten zur Verfügung zu haben, besser noch drei (s.u.). Eine wird keinesfalls genügen, da irgendwann der Akku leer ist und dieser über eine längere Zeit wieder aufgeladen werden muss. Für diese Perioden benötigen Sie jeweils eine andere E-Zigarette, sonst besteht die Gefahr, wieder zur Tabakzigarette zu greifen. Dabei sollte sich die BackUp-Dampfe von der ersten möglichst wenig unterscheiden, zumindest, was das Zuggefühl und den Gebrauch angeht.

Kaufen Sie sich also am besten zwei Exemplare einer Einsteiger-E-Zigarette im gut sortierten Fachhandel. Den zu finden, erfordert etwas Aufwand, da die meisten Fachhändler inzwischen lieber minderwertige Produkte anbieten wie kurzlebige Pod-Systeme oder Einwegmist.

Fragen Sie am besten nach einem sogenannten Fertig-Coil-Verdampfer mit einem passenden Akkuträger (das Ding, das den Strom liefert), wie zum Beispiel der Nautilus-Reihe von Aspire oder nach den Einsteigermodellen etwa von Justfog. Wichtig ist, dass Sie auch in einem Jahr noch die passenden Coils (die Spulen, die den Dampf machen, s.u.) nachkaufen können. Bei den vielen kurzlebigen Produkten ist das oft nicht gewährleistet.

 

Und wenn ich den Trieb habe, wieder zur Zigarette zu greifen?
Auch mit der schönsten E-Zigarette und vollem Akku wird es immer wieder zu diesen bösen „Schmachtmomenten“ kommen, teilweise auch noch Wochen nach der letzten Zigarette, die sie vermutlich als die letzte Ihres Lebens ansahen. Immerhin haben Sie mit dem Rauchen ja aufgehört und das Dampfen soll Ihnen allenfalls helfen, aber kann – weil es etwas ganz anderes ist – die Tabaksucht nicht befriedigen. Dieser Entzug bleibt Ihnen auch mit einer E-Zigarette nicht erspart. Für mich war es so, dass mir das Dampfen eine solche Freude bereitet hat, dass ich nach relativ kurzer Zeit die Zigaretten einfach nicht mehr vermisst habe. Trotzdem kommt immer wieder urplötzlich so ein Moment, wo man denkt….Und eben für diese schlimmsten Momente benötigen Sie Ihre sogenannte „Schmachtdampfe“.

Die „Schmachtdampfe“ kann die schlimmsten Momente des Rauchentzuges überbrücken helfen und dabei hilft am effektivsten ein Pod-System. Das sind diese kleinen Dinger, die Sie immer und überall in der Hosen- oder Handtasche dabei haben können, und die Ihren Notanker darstellen, weil Sie sich immer bewusst sind, daran, wann auch immer, ziehen zu können. Solch einen Pod befüllen Sie am besten mit einem Liquid, das mit dem enthaltenen Nikotin sehr hoch dosiert ist. Damit bewirken Sie nach 3-5 Zügen, dass das schlimmste Suchtgefühl einstweilen wieder befriedigt ist und damit den instinktiven Griff zu einer Zigarette vermeiden.

Die Schmachtdampfe kann auch helfen, wenn Sie ein übles Erlebnis haben, unter Stress stehen oder irgendwie durchhängen; eben dann, wenn man normalerweise zur Zigarette gegriffen hätte. Das Leben geht ja nicht sanfter mit uns um, nur weil wir aufgehört haben, zu rauchen.

 

Noch mehr Nikotin? Dann kann ich ja auch weiter rauchen!
Hierzu gibt es im Internet viele Informationsquellen, die zur Verfügung stehen; hier einige Beispiele:

Der Youtube-Kanal von Prof. Dr. Bernd Mayer, Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Graz
…und dort speziell das Video zum Thema „Nikotin“ 

 

Also drei Dampfen auf einmal?
Genau, denn aus den o.g. Überlegungen heraus empfehle ich Ihnen, sich als Einsteiger wirklich drei Geräte zusammen zuzulegen; und das einfach weil andere Konstellationen mit nur einer Dampfe und/oder einer weniger geeigneteren Zweitdampfe sich erfahrungsgemäß als weniger erfolgreich erwiesen haben.

 

Benötige ich auch Zubehör?
Die meisten Einsteiger-Sets funktionieren mit eingebauten Akkus, so dass Sie sich um dieses Thema nicht kümmern müssen. Sie brauchen lediglich einen USB-Anschluss, beispielsweise an Ihrem PC oder einen kleinen Wandadapter, um den E-Zigaretten-Akku mit dem mitgelieferten Kabel zu laden.

Natürlich brauchen Sie Ersatzcoils und Ersatzpods für Ihre E-Zigaretten beziehungsweise Ihre Schmachtdampfe.

 

Coils? Was ist das denn nun?
Ganz einfach: im Innern der Dampfe, genauer gesagt im sogenannten Verdampfer selbst, befindet sich eine kleine Drahtspule, durch die oder drumherum Watte positioniert ist, die die Verdampfungsflüssigkeit (Liquid genannt) aufsaugt. Beim Betätigen der Feuertaste Ihrer E-Zigarette fließt Strom durch diese Spule, wodurch sie sich erhitzt, ähnlich wie der Draht in einer Glühbirne, und das Liquid in der Watte verdampft.

Der englische Ausdruck für diese Spule oder Heizwendel ist „Coil“. Und weil in der Dampferszene alles angliziert ist, hat sich dieser Ausdruck eingebürgert.
In E-Zigaretten für Einsteiger werden ausnahmslos Coils verwendet, die in einer Edelstahlhülle mitsamt der nötigen Watte eingefasst sind. Sie können also einfach das gesamte Teil heraus schrauben und durch ein Neues ersetzen – und fertig. Diese Dinger nennen wir „Fertigcoil“.

Die Coils verbrauchen sich mit der Zeit, je nach Benutzung. Deshalb müssen sie ausgetauscht werden, wenn der Dampf anfängt, nicht mehr zu schmecken oder verbrannt, kokelig anzumuten. Deshalb ist es wichtig, dass man die passenden Ersatzcoils für seine Dampfe immer vorrätig hat.

 

Was brauche ich noch zusätzlich?
Wie Sie oben gelesen haben, ist es ratsam, immer Ersatzcoils zur Hand zu haben. Diese sollten Sie dann passend zu Ihrer E-Zigarette mit kaufen oder bestellen. Und da Sie eben Dampf inhalieren wollen und keine heiße Luft, benötigen Sie auch den eigentlichen „Füllstoff“, das Liquid; und zwar mit einer Nikotinkonzentration, die Ihrem Zigarettenkonsum entspricht. Die Liquids gibt es in unzähligen geschmacklichen Variationen: fruchtig, Süßspeisen oder mit Menthol. Ein guter Fachhändler wird sich mit Ihnen über Ihren Zigarettenkonsum unterhalten und Sie dann bezüglich Ihrer persönlichen Nikotin-Dosierung individuell beraten.

Lassen Sie sich bitte keine Liquids mit sogenanntem Nikotinsalz andrehen oder aufschwätzen, egal, welche Argumente kommen. Abgesehen davon, dass Nikotinsalze eine Erfindung der Tabakindustrie sind, mit der wir ja eigentlich nichts mehr zu tun haben wollen, enthalten sie Stoffe, die die guten Eigenschaften des Dampfens erheblich reduzieren. Sollte der Händler Ihnen keine Liquids mit „freiem“ Nikotin verkaufen können, also ohne Nikotinsalz, gehen Sie woanders hin.

 

Wo kaufe ich meine Dampfen am besten?
Wenn Sie bis hierher aufmerksam gelesen haben, sollten Sie nun in der Lage sein, sich einigermaßen vorbereitet in den Fachhandel zu begeben. Ich kann Ihnen hier natürlich keine Shops empfehlen. Ich bin mir aber sicher, dass Sie recht schnell merken werden, welche die seriösen Quellen sind. Ein Kriterium könnte beispielsweise sein, wie groß die Auswahl an Einwegzeug beim jeweiligen Anbieter ist. Sollten Sie noch einen finden, der ganz darauf verzichtet, können Sie zumindest davon ausgehen, dass dieser Händler noch eine gute Auswahl seriöser Produkte im Sortiment hat und in seinem Gewerbe einen gewissen Kodex verfolgt.

Ein anderes Kriterium, das hat die Erfahrung gezeigt, ist ganz einfach: wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie von bunten Bildchen und Sonderangeboten erschlagen werden, sollten Sie nach einem Shop Ausschau halten, der ein seriöses Erscheinungsbild hat, je weniger grelle Farben, desto besser.